Der zweite Artikel unserer Blogreihe „Girls on Bike“ folgt heute -Hier erfährt Caro, dass Fahrrad fahren manchmal garnicht so einfach ist wie es aussieht.
Trotzdem hat sie nicht aufgegeben. Lese, welche Steine sich ihr in den Weg gelegt haben.
Moritz und ich mussten noch etwas in der Stadt besorgen. Die Stadt ist ca. 6 km entfernt. Da ich ja jetzt optimal ausgerüstet war, wollte ich natürlich die Besorgung mit dem Bike erledigen.
Ich fühlte mich toll. Jetzt wusste ich, wie sich die „Poser“ in ihren getunten Karren mit lautstarker Musik fühlten. Nach ca. 20 min waren wir schon in der City. Moritz durfte selbstverständlich nicht mit in das Geschäft kommen. Er musste draußen warten und auf die abgesperrten Räder aufpassen.
Ich war sehr stolz auf das neue Bike. Als ich die Blicke von Kennern erhaschen konnte, fühlte ich mich wie auf Wolke 7.
Das ein Fahrrad so viele Glückhormone ausschüttet war mir gar nicht bewusst. Doch der Schein trügt. Am Nachmittag schlug Moritz vor, eine kleine Radtour zu machen. Der Weg führt durch einige Waldstücke und an der Iller entlang. Ich war sofort Feuer und Flamme und packte meinen Rucksack für den Ausflug zusammen. Dass Moritz sich aber eine eigene Tour ausgedacht hatte, die etwas vom Weg ab ging, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Es ging los. Es war tolles Wetter zum Fahrrad fahren. Irgendwann wurde mir klar, dass es keine normaler Radweg mehr ist. Die Schweißperlen stießen schlagartig in mein Gesicht. Die Hände wurden immer glitschiger.
Und dann kam er –
der „ Todeshügel“.
(Ich selbst habe ihn so getauft! )Ein kleiner, mit Laub bedeckter Abhang. Moritz war natürlich in Sekundenschnelle unten.
Da stand ich nun. Mein Kopf fing an zu Rattern.
„Was wäre wenn ich stürzen würde? Schaffe ich das überhaupt? Ich habe Angst! Hilfe! Ich will kein Weichei sein!“
Ich entschloss mich dazu, bis zur Hälfte hinunter zu schieben und dann zu starten. In der Mitte angekommen setze ich mich auf das Fahrrad und ließ die Bremse los. Mein Kopf lenkte mich mit tausend Gedanken ab. Ich konzentrierte mich nicht. Fiel über das Fahrrad und krachte in einem Baum. Verknotet in meinem Fahrrad lag ich da und zitterte.
Moritz schmiss sofort sein Bike weg und eilte zu mir. Er versuchte zu erfragen ob irgendetwas schmerzt. Doch ich gab keine Antwort. Langsam kullerten die Tränen hinunter.
Meine komplette rechte Wade war von den Pedalen aufgerissen. Das Blut floss. Der Schock saß tief.
Nach einiger Zeit konnte ich wieder sprechen und aufstehen. Wir schoben beide Bikes aus dem Wald auf die Straße. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fuhren wir weiter bis an einen See.
Hier machten wir eine weitere Pause. Ich versuchte im See meine Wunde auszuwaschen. Nach einer Trinkpause ging es dann weiter bis nach Hause.
Nach diesem Trip schwor ich mir niemals wieder so etwas zu machen.
Doch mein Versprechen hielt nicht lang an.
Die Narben an der Wade gibt es immer noch. Sie erinnern mich jedes Mal wieder an den Start meiner Leidenschaft –
DOWNHILL.
Du hast am Anfang auch solche Erfahrungen gemacht ? Berichte mir davon, Ich freue mich darauf.
Ganz liebe Grüße
Eure Caro
Ps: Nächste Woche erfährst du von meiner ersten Biketour am Gardasee.
Image may be NSFW.
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PPS: hast du schon meinen ersten Artikel gelesen ? Hier hier findest du noch einmal den Link
Der Beitrag Girls on Bike – Die erste Tour „Teil 2″ erschien zuerst auf Gipfelträumer.